Wir bleiben noch einmal im 17. Jahrhundert. Eine spannende Zeit, die nicht nur auf evangelischer, sondern auch auf katholischer Seite einen wirklichen adventlichen Klassiker hervorgebracht hat (der mittlerweile ebenfalls ein ökumenischer Klassiker ist): »O Heiland, reiß die Himmel auf.« Es ist ein faszinierendes Lied, geschrieben (wohl) von einer faszinierenden Persönlichkeit – Friedrich Spee von Langenfeld.

Aber: Hören Sie doch selbst!

 
   
 

1. O Heiland, reiß die Himmel auf,
herab, herab vom Himmel lauf,
reiß ab vom Himmel Tor und Tür,
reiß ab, wo Schloss und Riegel für.

2. O Gott, ein’ Tau vom Himmel gieß,
im Tau herab, o Heiland, fließ.
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
den König über Jakobs Haus.

3. O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd,
dass Berg und Tal grün alles werd.
O Erd, herfür dies Blümlein bring,
o Heiland, aus der Erden spring.

4. Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
darauf sie all ihr Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
komm, tröst uns hier im Jammertal.

5. O klare Sonn, du schöner Stern,
dich wollten wir anschauen gern;
o Sonn, geh auf, ohn deinen Schein
in Finsternis wir alle sein.

6. Hier leiden wir die größte Not,
vor Augen steht der ewig Tod.
Ach komm, führ uns mit starker Hand
vom Elend zu dem Vaterland.

 
 
 

   Dieser Podcast wurde im Advent 2020 geschrieben, eingesprochen und eingespielt.
   Text : Stefan Enste
Musikaufnahme: Stefan Enste 

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